Wachstumsmarkt mit Potenzial – und Anspruch
Eben van Tonder, Gründer von Origins Global Meats, berät seit Jahren eines der größten Fleischverarbeitungsunternehmen Westafrikas. Seine Botschaft: Wer afrikanische Märkte nur als risikobehaftete Absatzräume betrachtet, verschenkt Potenzial. Er plädiert für einen beziehungsbasierten Ansatz – mit technologischem Verständnis, lokalem Know-how und langfristigem Engagement. Europa sei gefragt, Maschinen und Servicekonzepte an die realen Bedingungen vor Ort anzupassen. Denn: Die afrikanische Fleischindustrie steht vor einem Wachstumsschub – aber nur mit der richtigen Infrastruktur.
Frauen gestalten Märkte mit
Marie Ene Austin-Orgah von den Lady Ranchers of Nigeria steht für eine Bewegung engagierter Unternehmerinnen, die sich in der Tierhaltung und Fleischverarbeitung positionieren. Ihre Kooperative setzt auf lokale Rassen, organische Tierhaltung und den direkten Zugang zu Verbraucher*innen. Neben Fleisch stehen auch Milchverarbeitung und Lederproduktion auf der Agenda – ebenso wie internationale Partnerschaften. Ihr Appell: Zusammenarbeit auf Augenhöhe, verbunden mit Offenheit für Wissenstransfer und Technologie.
Der Kontinent handelt – und zwar miteinander
Thina Nodada von Waymaker Global Trade Solutions beleuchtet die strukturelle Ebene: Die African Continental Free Trade Area (AfCFTA) senkt Zölle, stärkt regionale Lieferketten und schafft einen Binnenmarkt, der neue Perspektiven eröffnet. Allein 2023 importierte Afrika Fleisch im Wert von 4,3 Milliarden US-Dollar – ein Markt mit starkem Wachstum. Der Schlüssel? Afrikanische Lösungen für afrikanische Märkte, getragen von gegenseitigem Vertrauen und echter Zusammenarbeit.
